Die Sonne scheint, und ich jogge draußen auf dem Feld. 3-5 km sind kein Problem mehr. Die Luft ist herrlich und ich bin glücklich. Ich habe 10kg abgenommen durch Ernährungsumstellung. Erst dann habe ich angefangen zu laufen und Muskeln auf zu bauen. Ich vergleiche mich gerne mit einer Schnecke, da ich alles sehr langsam begonnen habe und auch sehr langsam bin. Aber dennoch komme ich ans Ziel gesünder zu leben. Ich blicke auf einen total schönen Sommer zurück mit tollen Erlebnissen, super Freunden und mein Herz strahlt. Ich freue mich auf einen genialen Herbst, weil auch jetzt habe ich mir wieder super Sachen vorgenommen.
Aber wie kam es eigentlich dazu?
Im Sommer 2013 habe ich Lymphknotenmetastasen entfernt bekommen. Im Dezember 2013 dachte ich es geht jetzt bergab. Mein Arm war entzündet, ich habe viel Gewicht zugenommen und Wasser eingelagert. Der Lymphfluss war blockiert und ich hatte immer mehr Schmerzen, und ich konnte immer weniger machen.
Da saß ich nun, mit einem entzündeten Arm einen Tag vor Weihnachten mit der Gewissheit mehr Metastasen zu haben. Mein Mann ist mit den Kindern alleine zu den Schwiegereltern gefahren, ich wollte alleine sein (ohne Kinder), um damit erst mal klar zu kommen.
Ich habe einen halben Block vollgeschrieben, ich bin durch Untiefen von Schmerzen gegangen, körperlich sowie emotional. Meine Freunde waren da und haben sich um mich gekümmert.
Ich habe angefangen Fragen zu stellen.
Was macht mich krank?
Was haben die Menschen getan die eine Spontanheilung hatten?
Was brauche ich um mich regenerieren zu können?
Was will ich eigentlich von meinem Leben?
Ich habe mir noch viele andere Fragen gestellt und versucht so ehrlich wie möglich zu beantworten.
Und ich habe recherchiert was andere getan haben. Es gibt auf englisch schon einige gute Informationen von Ärzten, die das Thema Spontanheilung mehr durchleuchtet haben. Ich habe sehr viele Informationen zusammen getragen was ein Mensch eigentlich braucht und was nicht. Wie der Stoffwechsel funktioniert und was mit mir eigentlich alles falsch läuft.
Ein Mensch braucht Schlaf – also habe ich angefangen auf meine Schlafhygiene zu achten und das Schlafzimmer so umzubauen, dass ich besser schlafen kann. (Inclusive schnarchenden Mann rausschmeißen.)
Ein Mensch braucht gesundes Essen – also habe ich angefangen herauszufinden was ich eigentlich brauche.
Ein Mensch braucht Bewegung. Früher musste der Mensch sich erst mal viel bewegen um an Essen zu kommen.
Ein Mensch braucht ein gesundes Umfeld – Chaos in der Wohnung, und zu viele Dinge um die ich mich kümmern muss, belasten mich. Aber da gehört nicht nur die Wohnung dazu sondern allgemein der Bereich sein Leben zu vereinfachen.
Ein Mensch braucht soziale Kontakte – Familie, Freunde besuchen, Hobbies ausleben, das habe ich diesen Sommer voll ausgelebt.
All diese Punkte haben positive und negative Seiten, und ich habe versucht die negativen Dinge zu verringern und die positiven hervor zu heben.
Die Selbstheilungskräfte funktionieren nur wenn man dem Körper genug Ruhe gönnt und den Stress reduziert.
Meine Metastasen sind immer noch da, aber nicht wirklich weiter gewachsen. Ich stehe immer noch dazu das was ich im Leben habe zu genießen solange es noch geht. Ich mache immer noch keine Chemo – Strahlen oder Hormontherapie. Meine Entscheidung mein Leben zu leben und irgendwann zu sterben. Aber jetzt lebe ich erst mal richtig.
Ein Buch was ich jedem empfehlen kann über das Thema Selbstheilungskräfte:
Mind over Medicine – Warum Gedanken oft stärker sind als Medizin: Wissenschaftliche Beweise für die Selbstheilungskraft von Dr. Lissa Rankin
Das Thema Ernährung und wie uns die Lebensmittel krank machen ist ein riesen Kapitel das ich demnächst versuchen werde zusammen zu fassen.
Und da mich so viele darauf ansprechen wie ich das alles gemacht habe werde ich jetzt nach und nach versuchen meine Geschichte zu erzählen.